Werner Behrens,
geboren  am 30. 09. 1936 in Braunschweig.
Hatte Kunstunterricht an der Kunstgewerbeschule Braunschweig bei Nicolai und Skibbe während der Ausbildung zu Positivretuscheur. 1958 bis 1961 „Wanderjahre“,um andere Arbeitsweisen und Techniken kennen zu lernen. Danach war er als Retuscheur ( ein inzwischen „ausgestorbener“ Beruf ) und Grafiker wieder in Braunschweig tätig.
Ab 1980 entdeckte er die Aquarellmalerei als idealen Ausgleich für die doch sehr exakte Arbeit im Beruf.  Seither hatte er über 30 Ausstellungen in der Region und eine auch in Göteborg,
sie haben ihn bekannt werden lassen. Seit 2003 stellt er seine Werke auch in seiner eigenen „Stubengalerie Lehndorf“ aus.
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Stimmungsvolle Landschaften

Für viele kunstinteressierte und naturbegeisterte Braunschweiger

ist der Name Werner Behrens längst kein unbekannter mehr.

Bereits in den vergangenen Jahren konnte man seine Landschafts-

Aquarelle des öfteren besichtigen. Seine Bilder sind vornehmlich

Herbstliche Impressionen von unaufdringlicher Präsenz.

Indem sie häufig die nahende Dämmerung thematisieren,

fangen sie Momente ein, in welchen die Zeit stillzustehen scheint

und vermitteln die Empfindung erhabener Ruhe und vollendeter

Harmonie, ohne jedoch jemals leblos zu wirken. Diese Kunst

Bildet nicht nur ab, setzt nicht nur technische Perfektion um,

was für das Auge allein wahrnehmbar ist, es gelingt ihm vielmehr,

auch die im ersten Augenblick kühl erscheinende Distanziertheit

eines anbrechenden Wintermorgens durch eine erkennbare

innere Beteiligung weicher zu gestalten. So verliert denn auch ein

nebliger Herbstnachmittag jeden Anklang an bedrückende

Einsamkeit, denn in Behrens´ Sichtweise treten die warmen

erdfarbenen Töne in den Vordergrund.

Nicht allein die Region ist es jedoch, die Werner Behrens inspiriert.

Reisen nach Schweden, Norwegen, Island und Großbritannien

weckten seine Begeisterung  für die faszinierenden skandinavischen

und südenglischen Landschaften, die er – alles Plakative und

Oberflächliche vermeidend – mit großer Einfühlsamkeit und  dem

rechten Instinkt für diese grandiosen Naturmonumente

umzusetzen weiß.

Unvermittelt steht man daher plötzlich vor einer Ansicht der

felszerklüfteten Küste Cornwalls, an der sich machtvolle Wellen

brechen oder die sich in einer ruhigen Bucht auf der unbeweglichen

Wasseroberfläche spiegelt, während darüber sich ballende Wolken

erkennbar sind.

Von Bild zu Bild beeindruckt den Betrachter vor allem die überzeugende

Wahl der Farbtöne; ihre Nuancierungen und Schattierungen

Verzichten auf grelle Kontraste. Sie sind vielmehr derart  fein

aufeinander abgestimmt, daß die farblichen Stufungen als ein

zentrales  Element der Gesamtkomposition anzusehen sind.

In seinen Bildern läßt Werner Behrens der Fantasie Spielraum,

in dem er vieles nur andeutet, indem Übergänge oft fließend gestaltet

sind, wie es nur die Aquarelltechnik erlaubt. Andererseits lenken

scheinbar nebensächliche Details durch ihre sorgsame, fast zeichnerisch

genaue Nachformung den Blick auf sich. Geradezu meisterlich

versteht Behrens es, die Umrisse seiner Motive teils ineinander

verschwimmend, teils klar konturiert erscheinen zu lassen, so

daß hier ganz bewußt Akzente gesetzt werden, die seinen Aquarellen

eine immanente, dabei nie zu stark hervortretende Dynamik

verleihen, welche den ganz besonderen Reiz seiner Bilder ausmacht.

Gleichsam wie Behrens bei der Gestaltung seiner Bilder mit

gewissenhafter Akribie und liebevoller Sorgfalt zu Werke geht,

sollte sich der Betrachter für eine ernsthafte Auseinandersetzung

Zeit nehmen, denn diese Aquarelle laden zum Verweilen ein.

ihre mitunter zarte Verträumtheit, ihr unterschwelliger sinnlich-

herber Charme vermag es auf dezente und zurückhaltende Weise

die Aufmerksamkeit stets aufs Neue zu fesseln und die eigene

Imaginationskraft anzuregen.

Andreas Düwel